Erste Aufzeichnungen über die Ostheide 1 als Gewerbegrundstück (Areal des heutigen Kabelwerk B64) finden sich in der frühen Vorkriegszeit. Nach Ende des zweiten Weltkrieges verkaufte Fa. August Vering aus Beelen 1948 seine zu der Zeit noch sehr überschauliche Produktionsstätte an den Ostflüchtling und Unternehmer Karl Heinegans aus Schlesien.
Die Kommune Beelen, glücklicherweise vom Krieg verschont, wurde schnell Teil des deutschen Wirtschaftswunders. Heinegans brachte sein Textilunternehmen innerhalb eines Jahres auf 155 Mitarbeiter. Durch Absatzschwierigkeiten, Lohnsteigerungen und Konkurrenzdruck ging das Unternehmen 1956 jedoch bankrott und schließlich in den Besitz des Bielefelder Bankenkonsortiums über.
Dass Bänker keine guten Nähmeister sind, bewahrheitete sich schnell. Nach kurzer Zeit standen die Produktionsstätten, trotz Übernahme von Heinegans Personal, ein ganzes Jahr still.
Im Anschluss übernahm Bernhardt Hartmann den Betrieb an der Ostheide und nutzte ihn fortan zur Fertigung altdeutscher Möbel. 1962 leitete er Um- und Neubaumaßnahmen ein, durch welche die heutige Kranhalle entstand, damals jedoch zunächst noch kranlos. Ein Urteil des Bundesgerichtshof mit einer Auslauffrist von 2 Jahren beendete schließlich emissionsbedingt seine Spanplattenproduktion. Dies führte zur vollkommenen Schließung der Werke und Aufgabe des Produktionsstandortes der Firma Hartmann.
Anfang der 70er Jahre übernahm das Unternehmen Faber-Kabel die Produktionsstätte. 1974 folgte eine Reihe weiterer Umbaumaßnahmen, die sich zunächst auf den Ausbau von Büro-, Aufenthalts- und Sanitärräumen beschränkten. 1975 folgte dann der Einbau einer Krananlage in die heutige Kranhalle. 1979 wurde das Gelände um die Werkswohnung erweitert, Mitte der 80er schließlich um die umliegenden Westhallen und Büroräume. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde der Standort für Faber-Kabel jedoch strategisch unbrauchbar, der Produktionsbetrieb wurde eingestellt und die Räumlichkeiten im Folgenden seit Mitte der 90er nicht weiter genutzt.
2012 übernahm Ludger Westkämper zusammen mit Andreas und Matthias Obst und einer Vision im Kopf die mittlerweile verwahrloste Immobilie von Faber-Kabel. Ein langwieriger Sanierungsprozess begann, der allen Beteiligten viel abverlangte, letztendlich aber zum Erfolg führte.
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